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Januar 20, 2021

Wie ich meine größte Geldblockade befreien konnte

Meine erste, prägende Erfahrung mit dem Thema Geld machte ich im Alter von 5 Jahren. Da drückte mir nämlich meine Mutter ein 5-Mark-Stück in die Hand, statte mich mit zwei Milchkannen aus und schickte mich los zum Milchbauen die Dorfstraße hinunter. Ich bin auf einem Bauernhof in einem kleinen Dorf, bestehend aus 2 Straßen und mit 150 Einwohnern aufgewachsen. Das Leben drehte sich tagtäglich um die Arbeit auf dem Hof. Es wurde viel und hart geschuftet und trotzdem reichte das Geld nie. So war es ganz normal. Das lernte ich über Geld und Arbeit.

So schlenderte ich also an diesem Tag die Dorfstraße hinunter und schleuderte fröhlich die Milchkannen beim Gehen hin und her. An der Koppel mit den Pferden blieb ich eine Weile stehen und träumte davon, mit einem dieser Pferd durch Wald und Wiesen zu galoppieren. Ganz normale Kinderträume eben. Beim Milchbauern angekommen war da jedoch plötzlich kein 5-Mark-Stück mehr in meinem kleinen rosa Kinder-Portemonnaie. Ich hatte das Geld verloren und musste dies nun der Mutter beichten. Schuld und Schamgefühle überkamen das Kindergartenkind, weil das Verlieren von Geld kein Versehen war, welches einer Fünfjährigen doch mal passieren konnte. 5 Mark waren in den allerschlimmsten Zeiten ein Viertel von dem, was unsere fünfköpfige Familie in einer Woche zur Verfügung hatte.

Ich weiß noch, wie meine Mutter, meine Schwester und ich den ganzen Nachmittag den Weg von unserem Hof bis zum Milchbauern gefühlt stundenlang abgelaufen sind, um die 5 Mark wieder zu finden. Die Verzweiflung bei der Mutter und das schlechte Gewissen bei mir wurden immer größer, bis irgendwann meine große Schwester stolz ein 5-Mark-Stück in den Händen hielt. Sie hatte es in der Sandkuhle hinter unserem Bauernhaus gefunden. Dort hatte ich gespielt, bevor ich mich auf den Weg zum Milchbauern machte. Dort muss das Geldstück wohl aus meiner Tasche gefallen sein.

Wie die Kindheit den Kontostand beeinflusst

Eine bleibende Erinnerung, die so einige Weichen in meinem Leben gestellt hat. So habe ich die Familien-Tradition fortgeführt, nie viel Geld zu besitzen. Obwohl ich zwei akademische Abschlüsse habe, etliche Ausbildungen und jeden Tag viel arbeitete, musste ich als freiberufliche Künstlerin jahrelang mit Hartz 4 aufstocken.

„Wenn das Thema Geld-verlieren mit so viel Scham, Schuld und Angst besetzt ist, dann ist es doch wohl besser, gar kein Geld zu besitzen“, dachte sich mein Unterbewusstsein. Wenn ich Geld hatte, war ich immer sehr darauf bedacht, es bloß zu behalten und zu sparen. Ich habe mir im Grunde nie neue Kleidung gekauft oder mir einen Luxus gegönnt. Das hab ich mir jahrelang konsequent verboten.

Nun habe ich sehr viel in Bezug auf meine Vergangenheit geheilt. Ich kann absolut leicht und frei über diese Geschichte schreiben. Nicht zuletzt aus dem Grund, weil ich ein Tabu gebrochen habe. Eine weitere Erinnerung aus meinem Elternhaus ist die, dass mir oft gesagt wurde, ich solle bloß nicht erzählen, wir arm wir sind. Heute zeige ich meine Achtung meiner Familie gegenüber, indem ich das Schweigen breche. Ich habe das Tabu gebrochen und spreche heute über Geld und meine damit verbundenen Gefühle.

 

„Über Geld redet man nicht!“ - Oder lieber doch?

 „Über Geld redet man nicht.“ ist natürlich auf der einen Seite ein Schutz, um besser mit den schambesetzten Gefühlen klarzukommen, kein Geld zu haben. Gleichzeitig ist es ein Fluch, denn diese Gefühle werden ja durch das Schweigen nie erlöst, sondern im Gegenteil unbewusst weitergelebt und weitergegeben. Was passiert denn eigentlich, wenn es verboten ist, über etwas zu sprechen? Es bekommt ein übertriebenes Maß an Bedeutung beigemessen. Dieses verbotene Thema schwelt dann im Unterbewusstsein und fängt an, das Denken und Handeln zu beeinflussen.

So hat es auch mein Handeln und mein ganzes Leben beeinflusst. Ich fand es geradezu cool, kein Geld zu haben. Ich war die ewig, wandernde Straßenmusikerin und Lebenskünstlerin, die von der Hand in den Mund lebte und sich von einem Projekt zum Nächsten hangelte.

„Schaut mich an. Ich brauche gar kein Geld, um glücklich zu sein.“, rief ich der Welt entgegen und verleugnete damit meine Angst davor, Geld zu besitzen. All meine beruflichen Erfolge hielten genau so lang an, bis sie versprachen wirklich erfolgreich zu werden. Dann zog mein Unterbewusstes die Reißleine und erschuf immer wieder Situationen, um den nachhaltigen Erfolg zu verhindern. Denn in mir schwankte noch immer so sehr die Angst, Geld zu verlieren, was wieder die Schuld-, Scham- und Minderwertigkeitsgefühle von damals aufgedeckt hätte.

Ich glaube, meine Geschichte macht sehr deutlich, wie emotional aufgeladen das Thema Geld sein kann. Sie macht deutlich, wie sehr uns alte Glaubenssätze und Erfahrungen aus der Kindheit unbewusst noch Jahrzehnte später beeinflussen können. Ich war mir all die Jahre nie bewusst, dass ich eine Sklavin meiner eigenen Erfahrungen und Ängste war, bis ich mir selbst erlaubt habe, das Tabu zu brechen und über Geld zu sprechen. Das bedeutete nämlich auch, dass ich mir erlaubt habe über Geld nachzudenken, meine Gefühle zu dem Thema zuzulassen, meine Ängste zu spüren und meine Wünsche in Bezug auf Geld erst zu nehmen. Alles fing damit an, mich zu hinterfragen, ob das Leben als brotlose Vagabundin wirklich meinem Lebenstraum entsprach. Das tat es nämlich nicht. Es war nur ein Schutzmechanismus, das weiß ich heute.

 

Die Beziehungsfähigkeit zum Geld üben

Heute übe ich mich regelmäßig darin, eine gesunde Beziehung zum Geld zu pflegen. Ich spreche darüber, was ich verdiene, übe mich darin selbstbewusst zu meinen Honoraren zu stehen. Wenn ich einen Strafzettel bezahlen darf, dann übe ich mich darin diesen Strafzettel mit einer positiven Haltung zu zahlen. Ich sage mir dann: „Gerne gebe ich dieses Geld, denn ich habe mehr als genug.“

Ich übe mich darin Geld zu verschenken, zu verleihen und auch Geldgeschenke anzunehmen, denn auch damit hatte ich lange Zeit meine Probleme. Das erste Mal, das ich wirklich viel Geld verdient habe, war nach meinem ersten Online Kongress „Die freie Tochter“. Es waren damals mehrere 10.000 Euro in einer Woche, die zu mir flossen. Anstatt es zu horten oder zu verprassen, investierte ich sofort wieder 10.000 Euro in ein Coaching für meine persönliche Weiterentwicklung. Dies tat ich im tiefen Vertrauen und mit einem sehr guten Gefühl, was dazu führte, dass auch diese Investition wieder mehrfach zu mir zurückfloss. Nicht nur die Einstellung zum Geld-verdienen, sondern auch die Haltung zum Geld-ausgeben darf geübt werden.

Mit welcher Haltung gibst Du Geld aus? Welche Gefühle hast Du, wenn Du etwas bezahlst?

 

Fülle! Der natürlich Fluss des Lebens

Wohin mich das alles geführt hat? Heute habe ich zutiefst in mir ein Vertrauen verankert, dass ich in der Fülle lebe. Ich gebe von Herzen gerne Geld aus und empfange es ebenso gern. Ich kann Geld gehen lassen, weil ich weiß, dass es wieder zu mir zurückfließt. Das ist der ganz natürliche Fluss des Lebens.

Wie ich dahin gekommen bin? Ich achte meine Vergangenheit, meine Familie und das kollektive Bewusstsein, aus dem ich geboren wurde. Ich achte meine Ahnen für alles, wodurch sie gegangen sind und für das, was sie mir mitgegeben haben und zwar besonders für die vermeintlich „negativen“ Dinge. Gerade aus ihnen durfte ich besonders viel lernen und wachsen. Heute bin ich dankbar, dass es meine Aufgabe war, die Familientradition, nie Geld zu haben, zu befreien. Das empfinde ich als Segen.

Welche prägende Erfahrung zum Thema Geld hast Du in Deiner Kindheit gemacht?

Wenn Geld ein Beziehungspartner wäre, wie würdest Du eure Partnerschaft beschreiben?

Wie sieht Deine Traumvision von Deiner Beziehung zum Geld aus?


Germaid Charlotte

Gründerin von New Women New Earth, Coach, Sängerin, Medicine Woman.

Germaid unterstützt Dich darin, Deine Beziehungen zu heilen, damit Du mit Freude und Kraft Deiner Weiblichkeit Ausdruck verleihen kannst.


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  • Hallo liebe Germaid, ich wollte dich fragen wo du deine Medizinfrauenausbildung gemacht hast?
    Herzensgrüsse zu Dir
    Verena

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